Am Wochenende gab es wieder allerhand auf die Ohren bei der KPR (Kunst Peripherie Ruhrstadt). Und zwar direkt an zwei Tagen: Freitag und Samstag. Und wie schon bekannt, fand das alles in der ehemaligen (entwidmeten) Kirche in der Josefstraße 14 in der Gelsenkirchener Neustadt statt.
Freitag
Die schwere Aufgabe des Auftakts hatte die Band »Sister Dew«. Dies schien den vieren allerdings recht wenig auszumachen: Vor leider wenig Publikum begannen sie mit ihrer Show. Die anfängliche Skepsis ob der Barhocker auf der Bühne, es könnte eine (zu) ruhige Show werden, war unbegründet, denn obwohl sie bei diesem Auftritt »nur« die akustische Gitarre im Gepäck hatten, haben sie gut gerockt. Und natürlich kamen sie auch nicht um die Zugabe rum, die von den Zuschauern/-hörern lautstark eingefordert wurde. Nach Sister Dew gab es eine kurze Umbaupause für den nachfolgenden Act »Muddy Echoes«. Doch sie beließen es nicht nur bei der Umbaupause, sondern nahmen sich auch noch eine 20 minütige Extra-Auszeit, die sie mit ihren Fans vor dem Gebäude verbrachten. Doch danach wurde es dann laut und schriller, kamen jetzt auch elektronische Effektgeräte zum Einsatz. Ihren Fans gefiel es. Die Tanzfläche vor der Bühne wurde auch entsprechend genutzt.
Besuch aus Schlumpfhausen
Für nach den beiden Konzerten wurde eine zweite Veranstaltung angekündigt, genau wie in der Vorwoche hieß es wieder »Church of The-Tau«. Leider konnte The-Tau diesmal nicht selbst anwesend sein und auch DJ Thomas hatte ein freies Wochenende. Zwar war damit kein DJ da, aber das störte nicht weiter, es wurde abwechselnd für Musik gesorgt. Leider gefiel diese den Nachbarn scheinbar nicht, so dass irgendwann die Leute in Blau (die, die mal grün waren) in der Tür standen. So wurde danach halt mit etwas leiserer Musik weiter gefeiert. Aber wie es doch so schön heißt: Eine Party ist erst dann richtig gut, wenn diese Staatsdiener kommen. Und die Party war gut.
Samstag
Ein paar Stunden später, die nicht alle zum Schlafen nutzen konnten, ging es dann am Samstag bereits weiter. Wie üblich war ab 16.00 Uhr geöffnet, damit man die Ausstellungen besuchen kann. Abends ab ca. 19.30 Uhr gab es dann auch wieder Programm. Vom Papier her eigentlich ein ruhiger Abend. Angekündigt waren ›nur‹ »Bernd Mehring & Freunde«. Kurzfristig kam dann noch Peter Lenke quasi als Vorband dazu. Peter spielte Irish Folk gemischt mit Cover-Songs. Solo, nur mit seiner akustischen Gitarre.
Hiernach betrat der »Saitenkiller« Bernd Mehring die Bühne, begleitet von Stefan Straußberger an der Mundharmonika. Ein klasse Duo: Akustische Gitarre und Mundharmonika. Geboten wurden neben eigenen Songs auch Cover, egal ob Schnulze oder Rock. Und bei Bernds abwechslungsreichen und schlagkräftigen Gitarrenspiel musste die ein oder andere Saite dran glauben. Wie gut, dass er genügend Ersatz dabei hatte. (Gibson, Fender und Co: Wenn ihr mal einen Werbepartner für reißfeste Saiten braucht, ich kenn da jemand geeigneten.)
Während seine »bezaubernde Assistentin Daniel« eine neue Saite aufzog, griff Bernd einfach zur Zwölfsaitigen. Auch Stefan hatte einen ganzen Instrumentenpark mit, gibt es doch für jede Tonart eine eigene Mundharmonika. Und diese wusste er auch einzusetzen. Ein schöner Abend mit schöner Musik. Und der war nicht nach dem Konzert zu Ende. Man traf sich danach noch an der Bar und redete bei einem kühlen Getränk noch etwas zusammen.
Und das alles in einem tollen Ambiente. Wer dies auch mal miterleben möchte, hat bereits am Mittwoch die Gelegenheit dazu, denn dann heißt es wieder Kanzellesen. Jetzt Mittwoch ist es schon Teil 4 dieser Veranstaltungsreihe und lesen wird Thorsten Sträter unter dem Titel »Idotie ist nicht nur ein leeres Wort«. Der Eintritt am Mittwoch ist frei, es wird um einen Künstlerbeitrag gebeten.
Freitag gibt es dann ein Kanzellesen Spezial: Poetry Slam. Bis jetzt sind sieben Slammer (sagt man eigentlich Slammerinnen oder generell nur Slammer?) gemeldet: Ann-Kathrin, Patrick Rausche, Justine Dörtelmann, Tobi Katze, Sarah Latza, Leonie Warnke, Einfach Jens. Wer lieber Musik möchte, ist dann am Samstag richtig bei der KPR, wenn dort »Dive by Wire« und »Echo Sea« auftreten. Beginn ist gegen 19.30 Uhr, der Eintritt beträgt drei Euro, die komplett an die auftretenden Künstler gehen.
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