Es war wieder mal der letzte Montag im Monat, also Lückentext__Show-Zeit. Zugegeben, so oft war ich jetzt leider auch nicht da, nur bei der Premiere im Januar. Wurde also mal wieder Zeit.
Was soll ich groß dazu schreiben? Man kann die Show nicht erklären, man muss sie sehen. Fängt schon mit der Begrüßung an, bei der man merkt, dass sich die beiden Gastgeber der Show – Michael Meyer und Carsten Koch – nicht zu ernst nehmen. Sie scherzen mit dem Publikum und veralbern sich gegenseitig. Man bekommt also was geboten für sein Geld.
Doch man bekommt nicht nur diese beiden geboten, sondern auch einen Gast. Dieses mal war es die Essener Autorin Sandra Da Vina. Nach kurzer Vorstellung und Interview war es dann für sie soweit, sie durfte einige ihrer Texte vortragen. Und dabei zeigte sie, dass sie wunderbar in diese Show passt.
Ihre Texte sind alles andere als todernst, mal laut, seltener leise. Auch bei den Themen ihrer Texte hat sie keine Berührungsängste. So schreibt sie beispielsweise auch völlig unbefangen über »ein Thema, dass die Hälfte der Menschheit angeht, aber immer noch voller Missverständnisse ist: Die Menstruation«. Das dies natürlich keine biologische Abhandlung war, liegt auf der Hand. Oder z. B. über die Liebe.
Doch nicht nur mit ihren Texten passte sie super in die Show, sondern auch mit dem obligatorischen Gastgeschenk. Vor der Show vor der Tür ließ sie sich noch von anderen Geschenken aus den vorherigen Shows erzählen und tat dabei unschuldig. Doch ihr Geschenk war alles andere als unschuldig. Eine LP. Klingt erstmal harmlos. Doch ein Blick auf das Foto, wo sie die LP noch umklammert zeigt, dass sie weiß, dass diese Platte alles andere als harmlos ist. Es war eine Aerobic-LP von Marlène Charell. Tja, da waren die beiden Herren sichtlich erfreut, dass sie nun darüber eine Geschichte schreiben mussten. Well played, Sandra.
Sie konnte eine Schreibaufgabe aus dreien ziehen. Zum ersten mal in der Lückentext__Show traf es diesmal den Einwurf. Fünf vom Publikum vorgegebene Wörter (Gartenlaube, Badewanne, Haarnadel, Oberflächenspannung, Fieber) müssen in einem auf der Bühne geschriebenen Text vorkommen.
Nachdem nun jeder seinen Text (die zwei mit der Schallplatte und eben der Einwurftext) vorgetragen hatte, durfte das Publikum per Handzeichen den Sieger bestimmen: Herzlichen Glückwunsch an Sandra Da Vina. Noch mehr als Sandra über ihren Sieg freute sich aber Carsten, der es erstmals geschafft hat, nicht Dritter zu werden. Respekt, aber jede Serie geht nun mal zu Ende.
Nach über zwei Stunden Programm war die Lückentext__Show vorbei. Sicher, etwas mehr wäre schön gewesen. Zugaben sind immer schön. Aber es wurde ja schon später, man musste noch nach Hause fahren und abgebaut werden musste auch noch. Und der Dienstag morgen ließ sich auch nicht verschieben. Und man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist.
Es war ein schöner, unterhaltsamer und lustiger Abend. Und wer wissen will, wie man zu Damenbart, Knickerbocker und Nudelholz eine Geschichte zum Thema Tagestour tanzt, der sollte am letzten Montag im Juni (24. 6.) zur Wohlklang Wortbühne in Bochum-Wattenscheid kommen, wenn es wieder Zeit für die Lückentext__Show ist. Gast wird dann Tobi Katze sein, Eintritt wie immer fünf Euro.
Poetry Slam
Bereits am kommenden Mittwoch (5. Juni) wird an der Westenfelder Straße der dritte Wohlklang Poetry Slam ausgetragen. Angemeldet haben sich bis jetzt Rainer Wüst, Mulle, Christiane Herda und Luise Frentzel. Geslamt wird nach den C@fe-42-Regeln, es gibt also zwei Vorrunden plus ein Finale. Der Eintritt kostet vier Euro, es kann aber auch gewürfelt werden. Einlass ist ab 19.00 Uhr.