In der aktuellen »c’t Digitale Fotografie« habe ich einen Artikel über Scanografie gelesen. Im Prinzip also Fotografieren mit dem Scanner. In dem Artikel wurde es hauptsächlich für Blüten eingesetzt. Aber in Anbetracht der Jahreszeit ist es mit den Blüten natürlich etwas schwierig. Aber ausprobieren wollte ich das Ganze schon.
Als ersten Test wollte ich nicht direkt Vergrößerungen anfertigen; mit dieser Technik sind auch seitenfüllende, hochauflösende Aufnahmen von 4 mm kleinen Blüten möglich. Für den Anfang haben mir ein paar Muscheln bzw. Seeschneckengehäuse (die ich noch von meiner Kur auf Norderney als Kind hier liegen habe) und ein paar Glas-Deko-Steine. Und natürlich darf auch die obligatorische Aufnahme des Ersparten nicht fehlen.
Dafür, dass es die ersten Bilder dieser Art für mich sind und mein Scanner nur der eines kombinierten Office-Gerätes (HP LaserJet 3380) ist, find’ ich die Bilder gar nicht mal so schlecht. An Nachbearbeitung war nicht viel nötig: Den Schwarzwert geringfügig anpassen und den Kontrast einstellen. Jetzt noch die letzten Staubkörner wegretuschieren und per Hochpassfilter ein paar feinere Strukturen verstärken.
Was mir aber auch aufgefallen ist dabei: Mit Scannern, die nur per USB 1.1 angeschlossen sind, wird das ganze schnell zum Geduldsspiel, es können je nach Auflösung und Scan-Größe schnell deutlich über 100 MB Daten anfallen. Auch sollte man die Glasplatte vorher gründlichst reinigen: Da der Deckel offen bleibt, fallen selbst kleinste Staubkörner deutlich auf, weil sich hier das Licht im sonst sehr dunklen/schwarzen Hintergrund bricht. Dabei ist mir dann aufgefallen, dass meine Glasscheibe von unten »verschmutzt« ist und eine Demontage alles andere als trivial ist. Ich habe es dann noch so weit auseinander bekommen, dass ich einigermaßen von unten an die Scheibe kam. Aber halt nur einigermaßen. Immerhin ist es jetzt besser als vorher.
Wer sich weiter über Scanografie informieren will, oder weitere Bilder sehen will, kann ja mal auf http://scannography.org vorbeigucken.Es ist – innerhalb eines gewissen Rahmens natürlich – sicherlich eine gute Ergänzung zur Makrofotografie. Aber genug geschrieben, hier ein paar Bilder:
juhu Mren,
was eine tolle idee… aber eine frage hätte ich noch: gerade Muscheln haben doch ein gesamtvoumen, was den dekcel des scanners anhebt so das von „aussen“ Licht einfallen kann, hast du mit einem lichtdichten tuch die kanten abgedeckt??? oder steht der scanner so dunekl, dass das nicht nötig ist?
Hallo Chrischy,
Deine Frage war nicht die einzige, daher hab ich mich entschlossen, noch einen Artikel dazu zu schreiben. Aber um Deine Frage schon mal zu beantworten: Der Deckel bleibt offen, damit das Weiß des Deckels nicht reflektiert. Daher brauchst Du auch keine Kanten abdecken.
Lieber Herr Rennings,
schön, dass Sie sich von dem c’t-Artikel inspirieren ließen. Dessen Autor wiederum wurde – und ich finde, das hätten Sie ruhig erwähnen dürfen – durch Werner Abel’s Buch über Scanografie inspiriert. Dieses sehr schön erklärende, inspirierende und nutzwertiges Grundlagenwerk wurde in dem Artikel auch erwähnt, das Bildmaterial der c’t war daraus entnommen. Selbstverständlich verrät Werner Abel, der mit diesem Buch nichts anderes will als zu inspirieren, auch erwähnt, wie er das macht mit dem Scanner-Deckel: über eine Vorrichtung an der Decke :-)) Wirklich wahr! Und: Das Buch wird aufgeklappt wie ein Scanner. Es ist überall im Handel und beim Verlag erhältlich. Vielleicht können Sie diesen Hinweis ja noch nachreichen für Ihre Leser. Es würde mich sehr freuen. Herzliche GRüße vom Bodensee. Michael Nardelli
Hallo Herr Nardelli,
gerne weise ich auch auf das Buch von Werner Abel hin, dass in Ihrem Verlag erschienen ist. Die ISBN-13-Nummer lautet 978-3-9814616-0-2 und kostet 49,90 Euro. Es lag mir fern, das Buch wissentlich nicht zu erwähnen, jedoch lagen zwischen dem Lesen der c’t und dem Erstellen meines Blog-Posts sowie der entsprechenden Bilder ein paar Wochen, so dass ich den Artikel nicht mehr komplett im Kopf hatte.